PV auf altem Dach: Was Sie über Solaranlagen auf bestehenden Dächern wissen müssen

Wenn Sie Photovoltaik, ein System zur Umwandlung von Sonnenlicht in Strom auf Ihrem alten Dach installieren wollen, geht es nicht nur um Sonne und Strom. Es geht darum, ob Ihr Dach das überhaupt trägt. Viele Hausbesitzer denken, dass ein Dach, das 30 Jahre hält, auch eine Solaranlage aushält. Das ist ein Irrtum. Die Last von Modulen, Rahmen und Montagesystemen kann bis zu 25 kg pro Quadratmeter betragen – und das ist mehr, als viele alte Dachkonstruktionen ausgelegt haben. In Österreich gibt es viele Altbauten aus den 60er bis 80er Jahren mit Holztragwerken, die nie für diese Belastung geplant wurden. Ein Dach, das für Ziegel gedacht war, ist nicht automatisch bereit für Glas und Aluminium.

Das Dachlast, die maximale Gewichtsbelastung, die ein Dach sicher tragen kann ist der entscheidende Faktor. Ohne eine statische Prüfung durch einen Bauingenieur laufen Sie Gefahr, dass sich die Sparren verbiegen, die Dachdeckung bricht oder sogar Teile des Daches einstürzen. Keine Firma sollte Ihnen eine Solaranlage auf ein altes Dach montieren, ohne diese Prüfung vorher zu verlangen. Und ja, das kostet Geld – aber weniger als ein Schadensfall. Die meisten Statiker arbeiten mit DIN-Normen und prüfen nicht nur das Gewicht, sondern auch Windlasten, Schnee und die Alterung der Holzkonstruktion. Ein Dach aus den 70ern mit verrotteten Holzbalken und fehlender Dampfsperre ist kein Kandidat – selbst wenn es noch dicht ist.

Und dann gibt es noch die Dachsanierung, die notwendige Instandsetzung des Daches vor der PV-Installation. Oft ist es sinnvoller, das Dach zu erneuern, bevor Sie Solarpanels draufsetzen. Warum? Weil Sie später, wenn die Anlage 20 Jahre alt ist, nicht nochmal 15.000 Euro für die Demontage und Wiedermontage ausgeben wollen, nur weil das Dach neu gedeckt werden muss. Viele Hausbesitzer in Österreich sparen jetzt am falschen Ende. Sie kaufen billige Module, aber lassen das Dach unberührt. Das ist wie einen neuen Motor in ein Auto mit rostigem Fahrgestell einzubauen. Die Kombination aus Dachsanierung und PV ist die einzige langfristige Lösung. Und sie wird oft gefördert – die Bundesländer zahlen bis zu 40 % der Kosten, wenn Sie beides zusammen machen.

Rechtlich ist das Ganze auch nicht einfach. In manchen Gemeinden müssen Sie denkmalgeschützte Fassaden oder Dachformen beachten. In Wien, Salzburg oder Innsbruck gibt es strenge Vorgaben, wenn Ihr Haus unter Denkmalschutz steht. Selbst wenn nicht, müssen Sie die Baubehörde informieren – und oft auch die Nachbarn, wenn die Anlage sichtbar ist. Keine Panik: Die meisten Anträge werden genehmigt, wenn Sie die Statik vorlegen. Aber viele Leute warten zu lange mit der Prüfung – und verpassen dann Förderungen oder Sommermonate, in denen die Sonne noch gut scheint.

Was Sie in dieser Sammlung finden, sind keine Theorieartikel. Das sind konkrete Erfahrungen von Hausbesitzern, die PV auf altem Dach installiert haben – mit allen Fehlern, Kostenüberschreitungen und Überraschungen. Sie erfahren, wie ein Schreiner mit Dachstuhl-Belastung umgeht, warum ein Dachdecker manchmal der beste Berater ist, und wie Sie einen Statiker finden, der nicht nur Formulare ausfüllt, sondern wirklich versteht, was Sie brauchen. Es geht nicht darum, ob Sie Solar machen sollen. Es geht darum, ob Sie es richtig machen.

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