Ein neues Haus, die Schlüssel in der Hand - und dann: Risse in der Wand, ein undichtes Dach, Schallschutz, der nicht funktioniert. Was jetzt? Wer zahlt? Wer ist schuld? Viele Bauherren denken, dass der Bauunternehmer automatisch alles reparieren muss. Doch die Wahrheit ist komplizierter. In Deutschland regeln das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) und die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/B) genau, wer bei Baumängeln haftet - und wer nicht.
Der Dachdecker haftet, wenn er die Dachdeckung falsch ausgeführt hat - etwa weil die Dachziegel nicht richtig verlegt wurden oder die Abdichtung nicht dicht ist. Der Architekt haftet nur, wenn er die Planung falsch gemacht hat - zum Beispiel, wenn er eine Abdichtung vorgesehen hat, die bei den örtlichen Wetterbedingungen nicht ausreicht, oder wenn er die Bauüberwachung vernachlässigt hat und den Mangel nicht bemerkt hat, obwohl er ihn hätte sehen müssen.
Nein. Nach deutschem Baurecht müssen Sie zunächst dem Bauunternehmer eine angemessene Frist zur Nachbesserung setzen - mindestens 14 Tage. Erst wenn er nicht reagiert oder die Nachbesserung fehlschlägt, können Sie den Architekten wegen Planungs- oder Überwachungsfehlern in Anspruch nehmen. Das gilt auch, wenn der Architekt selbst den Fehler gemacht hat.
Die gesetzliche Verjährungsfrist beträgt fünf Jahre. Sie beginnt mit der Abnahme des Gebäudes - nicht mit dem Einzug. Bei versteckten Mängeln, die bei der Abnahme nicht erkennbar waren, beginnt die Frist erst mit dem Zeitpunkt der Entdeckung. Aber: Sie müssen beweisen, dass der Mangel wirklich versteckt war und nicht leicht hätte erkannt werden können.
Wenn Sie den Mangel nur mündlich melden oder gar nicht, verlieren Sie Ihren Anspruch auf Schadensersatz. Der Bauunternehmer oder Architekt kann dann sagen: „Ich wusste nichts davon.“ Ohne schriftliche Dokumentation haben Sie kaum eine Chance vor Gericht. Selbst wenn der Mangel offensichtlich ist - ohne Nachweis ist er rechtlich nicht beweisbar.
Nein. Wenn der Architekt gegen seine Vertragspflichten verstößt - etwa durch unzureichende Planung oder fehlende Bauüberwachung - können Sie das Honorar mindern oder ganz streiken. Sie müssen nicht für seine Fehler bezahlen. In manchen Fällen können Sie sogar Schadensersatz verlangen, wenn der Fehler zu erheblichen Kosten führt. Das gilt auch, wenn der Bauunternehmer den Mangel verursacht hat, aber der Architekt ihn nicht erkannt hat.
Ich hab letztes Jahr mein Haus gekauft, und nach drei Monaten lief das Dach wie eine Wasserfall-Attraktion. Kein Brief, kein Foto, nur 'Hey, das Dach ist undicht!' - und jetzt? Nix. Keine Rechnung, keine Reparatur. Die Frist ist vorbei. Leute, schreibt doch was! Es ist nicht schwer.
Wer das nicht schriftlich dokumentiert, hat sich selbst aus dem Rechtsschutz rausgeworfen. Das ist kein Baufehler, das ist elementare Rechtsdummheit. Wer nicht weiß, wie man einen Mangel richtig rügt, sollte sich lieber eine Wohnung mieten und nicht bauen. Grammatik und Recht sind kein Luxus, sondern Pflicht.
Ich hab das alles durchgelesen, und ich muss sagen, es ist wirklich wichtig, dass man alles aufschreibt. Ich hab vor zwei Jahren einen Mangel gemeldet, aber nur per WhatsApp. Der Bauunternehmer hat gesagt, er hätte das nie bekommen. Jetzt ist alles verjährt. Ich hab keine Ahnung, wie man das hätte richtig machen sollen, aber jetzt weiß ich es: E-Mail, Datum, Unterschrift, und wenn möglich, per Einschreiben. Ich hab’s gelernt, aber zu spät.
Ich hab das Gefühl, dass viele Bauherren einfach zu viel Angst haben, etwas falsch zu machen. Aber wenn man einfach ruhig bleibt, Fotos macht, und schriftlich fragt, dann läuft es meistens doch. Ich hab letztes Jahr einen Riss im Keller entdeckt, hab sofort ein Foto geschickt, und der Architekt hat innerhalb von drei Tagen einen Gutachter geschickt. Kein Stress, kein Drama. Einfach klar kommunizieren.
Die HOAI 2021 hat die Verantwortung des Architekten massiv verschärft. Wer nicht wöchentlich die Baustelle besucht und protokolliert, handelt fahrlässig. Die 78 %, die in der Studie genannt werden, sind keine Ausnahme – das ist der Normalzustand. Architekten, die das ignorieren, sind nicht nur unprofessionell, sie sind eine Gefahr für den ganzen Markt.
Deutschland ist ein Land von Klagen und Dokumenten, aber kein Land von Verantwortung. Wer baut, soll zahlen. Wer plant, soll büßen. Wer kauft, soll schweigen. Wir haben keine Baukultur mehr – nur eine Haftungskultur. Wer hier baut, muss ein Anwalt sein, kein Bauherr. Das ist kein Fortschritt, das ist der Untergang des Deutschen Baugewerbes.
Ich hab meinen Architekten letztes Jahr zum ersten Mal richtig gefragt: 'Was genau machst du bei der Bauüberwachung?' Er hat gesagt: 'Ich komme mal vorbei, schau mal, ob alles passt.' Ich hab dann einen zweiten Gutachter engagiert – und der hat 17 Mängel gefunden, die er nie gesehen hatte. Jetzt zahlt er. Also: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. 😊
In der Schweiz ist das genauso, aber wir haben eine Kultur des Dialogs. Wenn ein Mangel auftritt, ruft man den Architekten an, und dann sitzen alle zusammen – Bauherr, Architekt, Handwerker – und reden. Keine Klagen, kein Drama. Einfach lösen. Vielleicht sollten wir in Deutschland auch mal lernen, nicht alles zu juristisieren.
Verjährungsfrist beginnt bei Abnahme, nicht bei Einzug. Das ist das Wichtigste. Ich hab das auch erst nach drei Jahren gelernt. Jeder, der baut, muss das wissen. Punkt.
Die Digitalisierung durch BIM wird das Spiel komplett verändern. Wer nicht mit digitalen Protokollen arbeitet, verliert automatisch. Ich arbeite seit drei Jahren mit BIM, und jedes Bauteil hat einen digitalen Fingerabdruck. Wenn jetzt jemand sagt, das Dach sei undicht, kann ich zeigen, wann die Abdichtung geprüft wurde, wer sie genehmigt hat, und ob es Änderungen gab. Die Nachweislast ist nicht mehr auf den Bauherren – sie ist auf die Dokumentation.
Ich hab mein Haus 2020 gebaut, und nach zwei Jahren kam ein Riss in der Wand. Hab Fotos gemacht, E-Mail geschickt, und der Bauunternehmer hat innerhalb von zwei Wochen alles repariert. Kein Anwalt, kein Drama. Einfach kommunizieren. Manchmal ist es wirklich so einfach. 🤝
Wer sich nicht an die Fristen hält, hat es verdient, leer auszugehen. Das ist kein Mangel, das ist eigene Dummheit. Kein Rechtssystem der Welt kann jemanden retten, der nicht mal einen Brief schreiben kann. Wer baut, muss verantwortungsvoll sein – nicht nur mit dem Geld, sondern mit dem Papierkram.
Ich hab das alles gelesen. Und ich hab keine Lust mehr. Ich hab drei Jahre gewartet, bis der Bauunternehmer reagiert. Jetzt ist alles verjährt. Ich hab keine Kraft mehr für Klagen, für Fotos, für E-Mails. Ich hab einfach aufgehört. Und jetzt? Ich wohne mit einem undichten Dach. Und ich sage: Scheiß drauf.
Der Architekt haftet nur, wenn er es hätte sehen müssen. Aber wer überwacht eine Baustelle wöchentlich? Keiner. Die meisten Architekten schauen nur vor der Abnahme kurz rein. Und dann wird er dafür verklagt? Das ist absurd. Die HOAI ist ein Witz. Wer will schon so viel Verantwortung tragen für einen Job, der nicht bezahlt wird?
Wusstet ihr, dass die meisten Mängel absichtlich verschwiegen werden? Die Bauunternehmer wissen genau, dass die Fristen verjähren. Sie planen das. Sie verkaufen Häuser mit versteckten Mängeln, weil sie wissen: Die Leute schreiben nicht, dokumentieren nicht, und nach fünf Jahren ist alles vorbei. Das ist kein Zufall. Das ist System. Und die Regierung tut nichts. Sie profitieren davon. Ihr seid alle betrogen.