Stellen Sie sich vor, Ihre Immobilie wird nicht nur schöner, sondern auch wertvoller - einfach weil Sie Pflanzen aufs Dach und an die Wand setzen. Kein Science-Fiction. In München, Berlin und Hamburg passiert das schon heute. Und es hat nichts mit Mode zu tun. Es ist eine kluge Investition, die sich in der Realität auszahlt - in Form von höheren Mieten, schnelleren Verkäufen und geringeren Energiekosten.
Die extensive Variante ist einfach und wartungsarm. Sie nutzt niedrig wachsende Pflanzen wie Sedum, Moos oder Gräser. Die Aufbautiefe liegt zwischen 5 und 15 Zentimetern. Das Gewicht ist mit 60 bis 150 kg pro Quadratmeter so gering, dass es fast jede Dachkonstruktion trägt. Diese Art von Begrünung braucht kaum Pflege - einmal im Jahr eine Kontrolle, mehr nicht. Und sie senkt die Dachoberflächentemperatur um durchschnittlich 11 °C. Bei starkem Sonnenschein kann die Reduktion sogar 17,4 °C betragen. Das bedeutet: Weniger Hitze im Gebäude, weniger Klimaanlage, niedrigere Stromrechnung.
Die intensive Dachbegrünung ist etwas ganz anderes. Hier wachsen Sträucher, Blumen, sogar kleine Bäume. Die Aufbautiefe beträgt mehr als 15 cm, das Gewicht kann bis zu 1.500 kg pro Quadratmeter erreichen. Das ist kein Kleinprojekt. Aber es wird auch zu etwas viel Wertvollerem: einer nutzbaren Grünfläche. Ein Dachgarten, ein Ruhebereich, eine Gemeinschaftsfläche für Mieter - das erhöht die Attraktivität massiv. Wer in einer Stadt wie München lebt, weiß: Fläche ist knapp. Ein Gründach, das man betreten kann, ist wie ein zusätzlicher Balkon - nur ohne Nachbarn, die gucken.
Und die Effekte sind messbar. Studien zeigen: Begrünte Fassaden senken die Wandtemperatur um bis zu 20 °C. Das reduziert die Wärmebelastung im Gebäude im Sommer. Im Winter wirken sie als zusätzliche Isolierschicht. Das spart Heizkosten. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die größte Wirkung liegt nicht in der Energieeinsparung, sondern in der Wahrnehmung. Menschen fühlen sich wohler in grünen Umgebungen. Das ist kein Wunschdenken. Es ist wissenschaftlich belegt. In Büros mit Pflanzen steigt die Konzentration, die Zufriedenheit, die Produktivität. In Wohnungen fühlen sich Mieter sicherer, ruhiger, glücklicher.
Und das spiegelt sich im Preis wider. Geschäfte mit Pflanzen an der Fassade erzielen bis zu 12 % mehr Umsatz als solche ohne. Warum? Weil Menschen länger bleiben, öfter einkaufen, sich wohler fühlen. Das gilt genauso für Wohnimmobilien. Eine begrünte Fassade wirkt wie ein Qualitätsmerkmal - und das zahlt sich aus.
Eine Studie der FUB IGES aus November 2024 analysierte 70.000 Immobilienangebote in München und Hamburg. Ergebnis: Energetische Sanierungen steigern den Wert durchschnittlich um 6,9 % in München. Das klingt gut. Aber eine begrünte Immobilie schlägt das. Laut TÜV Süddeutschland erhöht eine nutzbare intensive Dachbegrünung die Mieteinnahmen um 6 bis 8 %. Sempergreen.com bestätigt: Der Wert eines grünen Gebäudes liegt zwischen 4 und 12 % höher als ein Gebäude ohne Begrünung. In besonders attraktiven Lagen, wo Nachhaltigkeit zum Markenzeichen wird, sind Spitzenwerte von bis zu 30 % möglich.
Und es geht nicht nur um den Verkaufspreis. Es geht um die Dauerhaftigkeit. Ein Gründach hält mindestens 40 Jahre. Das ist länger als die meisten Dachdeckungen. Während ein herkömmliches Dach alle 20 Jahre erneuert werden muss, bleibt ein begrüntes Dach funktionsfähig - und wertsteigernd - über Jahrzehnte. Die Investition amortisiert sich. Nicht nur durch Energieeinsparungen, sondern durch höhere Mieten und geringere Leerstandszeiten.
Ein weiterer Faktor: die Lage. Eine Studie in Berlin zeigte: Wenn die Grünfläche in einem Umkreis von 500 Metern um eine Wohnung um 1 % steigt, erhöht sich der Immobilienwert um 410 Euro. In Finnland sinken Hauspreise um 5,9 %, wenn man 1.000 Meter weiter von einem Wald entfernt wohnt. In Spanien kostet ein 100-Meter-Abstand zu einem Park 1.800 Euro. Grün ist kein Luxus. Es ist ein Grundbedürfnis - und das zahlt sich aus.
Begrünung ist eine der effektivsten Klimaanpassungsstrategien. Gründächer speichern Regenwasser - bis zu 70 % bei starken Niederschlägen. Das entlastet die Kanalisation. Sie kühlen die Luft durch Verdunstung. Sie filtern Feinstaub und CO₂. Sie schaffen Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere. Laut dem Climate Service Center Deutschland erhöhen Gründächer die Biodiversität in der Stadt. Und das ist kein Nebeneffekt - das ist ein zentraler Vorteil. Die KanAm Grund Group hat es klar formuliert: Biodiversität steigert den Wert einer Immobilie.
Und es geht nicht nur um die Umwelt. Es geht um die Zukunftsfähigkeit Ihrer Immobilie. JLL warnt: 65 % der Bürogebäude und 75 % der Mehrfamilienhäuser weltweit drohen zu „Stranded Assets“ zu werden - also zu wertlosen Anlagen -, wenn sie nicht klimafit gemacht werden. Wer heute nicht investiert, verliert morgen. Begrünung ist kein „nice to have“. Es ist ein „must have“ für jede moderne Immobilie.
Aber: Es gibt Förderungen. In München, Hamburg und vielen anderen Städten gibt es Zuschüsse für Gründächer. Die Stadt München fördert bis zu 30 % der Kosten. In Hamburg gibt es sogar eine Pflicht zur Dachbegrünung bei Neubauten in bestimmten Bezirken. Fragen Sie bei Ihrer Kommune nach - oft ist das unbekannt.
Der erste Schritt ist einfach: Lassen Sie Ihr Dach oder Ihre Fassade von einem Fachmann prüfen. Ist die Tragfähigkeit ausreichend? Ist die Dachneigung geeignet? Gibt es bereits eine Dachabdichtung? Bei vielen Bestandsimmobilien reicht eine kleine Prüfung - und schon kann man anfangen. Ein kleiner Bereich auf dem Dach, ein paar Pflanzkästen an der Fassade - das reicht, um den Effekt zu spüren.
Und es muss nicht alles auf einmal sein. Viele Immobilienbesitzer starten mit einem Testfeld: 10 Quadratmeter auf dem Dach. Beobachten, messen, sehen, wie die Mieter reagieren. Dann skalieren. Das ist der klügste Weg.
Die großen Investoren - von BlackRock bis zur Allianz - fragen nach ESG-Kriterien. Sie wollen keine Häuser, die Energie verschwenden. Sie wollen Gebäude, die klimafit sind. Die Biodiversität fördern. Die Lebensqualität steigern. Und wer das hat, kauft nicht nur schneller. Er kauft auch zu besseren Konditionen.
Die Kombination aus Dach- und Fassadenbegrünung mit Photovoltaik ist der nächste Schritt. Grün und Strom - zwei Vorteile in einem System. Die Technik ist da. Die Kosten sinken. Die Akzeptanz steigt.
Es ist keine Frage mehr, ob man begrünt. Es ist nur noch die Frage: Wie schnell?
Eine extensive Dachbegrünung kostet zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter. Eine intensive Begrünung mit nutzbarer Fläche liegt bei 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten hängen von der Dachkonstruktion, der Aufbautiefe und der gewählten Pflanzenart ab. Förderungen können bis zu 30 % der Kosten übernehmen - besonders in Städten wie München oder Hamburg.
Das hängt vom System ab. Kletterpflanzen wie Efeu oder Geißblatt brauchen kaum Pflege - einmal im Jahr einen Rückschnitt. Modulsysteme mit eingebauter Bewässerung sind fast wartungsfrei. Automatisierte Bewässerungssysteme sorgen dafür, dass die Pflanzen auch im Sommer nicht austrocknen. Die Pflegeaufwände liegen weit unter denen eines traditionellen Gartens.
Ja, das ist bei vielen Gebäuden möglich. Vor allem bei Flachdächern oder sanften Neigungen. Wichtig ist eine statische Prüfung: Kann das Dach das Gewicht tragen? Die meisten modernen Dächer sind dafür ausgelegt. Bei älteren Gebäuden kann eine kleine Prüfung durch einen Fachmann Klarheit schaffen. Oft reicht eine extensive Begrünung - sie ist leicht und einfach nachträglich zu installieren.
Ja, und zwar nachweislich. Eine intensive Dachbegrünung mit nutzbarer Fläche führt laut TÜV Süddeutschland zu einer Mietsteigerung von 6 bis 8 %. Mieter zahlen mehr, weil sie einen zusätzlichen, attraktiven Raum nutzen können - egal ob als Garten, Ruhezone oder Treffpunkt. Das ist kein Verkaufstrick - das ist ein echter Mehrwert, der sich in der Praxis bezahlt macht.
Absolut. Büros mit Grünflächen haben eine 15 % höhere Mitarbeiterzufriedenheit. Geschäfte mit begrünten Fassaden erzielen bis zu 12 % mehr Umsatz. In Städten wie München und Berlin ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Zudem reduzieren Gründächer die Klimaanlagenlast im Sommer - das senkt die Betriebskosten. Für Gewerbeimmobilien ist Begrünung kein Luxus, sondern eine strategische Investition.